Zum ersten Mal, seit Kappeler Motorsport (Bad Saulgau) im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) um Punkte kämpft, setzte das Team zum Saisonauftakt am vergangenen Wochenende zwei Autos ein. Die von Thomas Mueskens vorbereiteten Autos dominierten ihre Klasse, das Training und das Rennen – bis zum Abbruch durch die Rennleitung.

Typisches Eifel-April-Wetter herrschte zum ersten Rennen der VLN-Saison 2012: Sprühregen und Temperaturen deutlich unter der zehn Grad-Marke schafften ein schwieriges Geläuf für die Protagonisten und ließen die Zaungäste ordentlich frieren. Das Wetter hatte zunächst keinen Einfluss auf Kappeler Motorsport, denn das Team schickte sich an, dort weiter zu machen, wo es letztes Jahr aufgehört hatte: Beim dominieren der Klasse SP5 und beim Siegen. Teamchef Thomas Kappeler setzte erstmalig zwei Autos in der Klasse ein, nicht zuletzt um zu beweisen, wozu ein kleines, privat geführtes Rennteam in der Lage ist, wenn Strukturen, Stimmung und Taktik im Team perfekt sind.
Kappeler teilte sich mit Mike Jäger (Kaiserslautern) den Neuzugang, einen blauen BMW M3, Harald Hennes (Eschweiler) und Thomas Gerling (Uchte) pilotierten den BMW M3 WTCC – den Klassensieger des letzten Jahres. Jäger und Kappeler drehten jeder zwei Runden, die vom Teamchef zur Pole Position umgemünzt wurden und von Jäger zur Sammlung von Erfahrungen genutzt wurde. Der „Blaue“ beendete das Training auf dem ersten Platz der Klasse und stand im gesamten Starterfeld auf Rang 34.. Das weiße Schwesterauto stand auf Platz zwei der Klasse und dem 53. Startplatz der Gesamtwertung. In dieser Reihenfolge starteten die BMW aus Bad Saulgau pünktlich um 12 Uhr in den Saisonauftakt, hinter den Lenkrädern saßen Mike Jäger im blauen und Harald Hennes im weißen BMW M3.
Bilderbuchrennen – bis zum Abbruch
Mike Jäger durfte den Start im Neuzugang fahren, trotz geringer Erfahrung auf dem Auto machte er seine Sache sehr gut, musste aber im Startgetümmel dem Schwesterauto den Vortritt lassen. Jäger ließ sich dadurch jedoch nicht beirren, drehte konstant seine Runden und konnte sich im Schatten des weißen BMW M3 kontinuierlich vom Rest des Feldes absetzen. Der aus Kaiserslautern stammende Unternehmer kam mit dem Wagen Runde für Runde besser zurecht und lieferte im fünften Umlauf mit 9:21 Minuten die Tagesbestzeit auf dem neuen Auto. In seiner zehnten Runde erhielt er die Order, den Wagen zur Box zu steuern, um ihn an Thomas Kappeler zu übergeben. Mit neuen Slicks bewaffnet ging der Teamchef ins Rennen, konnte noch zwei schnelle Runden drehen, ehe er von starkem Regen an die Box gezwungen wurde, um sich Regenreifen montieren zu lassen. Nur eine Runde blieb Kappeler, um sein Können im Regen auszuspielen als das Rennen von den Verantwortlichen abgebrochen wurde. Grund waren die sich dramatisch verschlechternden Witterungsverhältnisse, die ein sicheres Rennen unmöglich machten.
Auf dem weißen BMW war es Thomas Gerling, der sich im Startgetümmel bewähren musste, Platz eins einheimste und diesen auch nicht mehr hergab. Von der Spitze aus kontrollierte er geübt das Geschehen in der Klasse SP5 und konnte bequem mit den Rundenzeiten variieren, um das Material zu schonen. Er hielt sich aus allen Rangeleien raus und konnte so nach zehn Runden den Wagen ohne einen Kratzer an Harald Hennes übergeben. Ähnlich wie dem Teamchef erging es auch Hennes: Nur zwei Runden, nachdem er das Auto übernommen hatte, musste er die Box aufsuchen, um sich Regenreifen montieren zu lassen. Auch er konnte noch zwei Runden drehen, ehe der Rennabbruch folgte. Mit einer Zeit von 9:06 Minuten markierte Gerling die schnellste Runde auf dem weißen BMW. In der Klasse standen die beiden Autos von Kappeler Motorsport auf Rang eins und zwei, im Gesamtklassement beendete der weiße das Rennen auf Platz 33, der blaue auf Platz 38 das Rennen.
Der nächste Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) findet am 14. April statt, die Renndistanz beträgt vier Stunden.
Stimmen nach dem Rennen
Thomas Kappeler, Teamchef und Fahrer (#251)
„Ich kann nur Lob aussprechen. Zunächst an Thomas Müskens, der beide Autos perfekt vorbereitet und betreute – beide Autos waren eine echte Wucht und heute unschlagbar. Dann an Harald Hennes und Thomas Gerling, die ein sensationell gutes Rennen ablieferten und trotz vieler Unfälle den Wagen schnell und sicher über die Ziellinie fuhren. An Mike Jäger, der uns alle überraschte – trotz geringer Erfahrung auf einem heckgetriebenen Auto kam er auf Anhieb bestens mit dem Wagen zurecht und musste sich nur uns selbst geschlagen geben. Auch die Mechaniker sowie die Boxencrew haben Lob und Anerkennung verdient, denn alle Reifenwechsel klappten hervorragend und die Boxenstopps liefen wie am Schnürchen. Der Rennabbruch war die richtige Entscheidung, denn die vorherrschenden Verhältnisse hätten durchaus Schlimmeres zur Folge haben können.“
Mike Jäger, Fahrer (#251)
„Wow, was soll ich sagen – der Wagen ist echt Klasse, hat ordentlich Kraft und ist leichter zu fahren als ich zunächst dachte. Meine Befürchtungen viel langsamer zu sein als die Teamkollegen, haben sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Dennoch muss ich Einiges lernen. Beispielsweise, dass mir im BMW nur ein ganz schmales Drehzahlband zur Verfügung steht und dass ich jetzt drei statt nur zwei Pedale habe und bedienen muss. Es hat riesigen Spaß gemacht, das Team ist perfekt und trotz lockerer Stimmung eine professionell arbeitende Truppe. Ich freue mich schon jetzt auf das kommende Rennen.“
Thomas Gerling, Fahrer (#250)
„Ein für uns perfektes Rennen auf einem super Auto, das noch besser als in der letzten Saison ist. Ich denke, das Paket wird 2012 unschlagbar sein. Ich hatte im Rennen eigentlich nur mit den vielen Unfallstellen zu kämpfen, die zum Teil sogar durch Pylonen auf der Strecke abgesperrt waren. Nahezu keine freie Runde bot sich mir, aber da die Konkurrenz ohnehin außer Sichtweit war, konnte ich frühzeitig das Tempo drosseln und ohne Druck auf die Rundenzeiten des Wettbewerbs reagieren.“
Harald Hennes, Fahrer (#250)
„Richtig viel und richtig schnell konnte ich nicht fahren – das Wetter hat alles über den Haufen geworfen. Nachdem ich das Auto übernommen hatte konnte ich eine Runde im Trocknen fahren und schon die folgende Runde war von Regen geprägt. Mit Regenreifen ging es dann deutlich besser, aber dann kam der Abbruch. Der BMW fühlte sich im Regen gut an, leicht zu händeln, stabil und sicher. Ich hoffe, beim nächsten Mal mehr fahren zu können.“

Fotos: Redaktionsbüro Uwe Meuren

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