Der 22-Jährige Porsche Carrera Cup-Meister 2008 startet in der Motorsportsaison 2009 für VELTINS MRS Racing im Porsche Supercup und in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft in einem Audi R8, den er gemeinsam mit Dennis Rostek pilotiert. Nach 3 Siegen in Folge besteht noch eine theoretische Hoffnung auf den Meistertitel im Supercup, in der VLN wartet Rast noch auf einen Podiumsplatz. Myriam Stein hat sich mit ihm unterhalten.

Myriam: Hast Du die Meisterschaft im Porsche Supercup noch im Blick, oder rechnest Du Dir eher weniger Chancen aus?

René: Es ist glaube ich noch zu früh, damit zu spekulieren. Auch wenn ich mich momentan auf dem zweiten Gesamtrang befinde,  sind noch einige Punkte zu holen. Wir haben noch 5 Rennen vor uns und ich habe eigentlich nur noch dann realistische Chancen, wenn Jeroen Bleekemolen ausfällt und ich das Rennen gewinne. Dann bin ich bis auf wenige Punkte an ihm dran und habe zumindest noch eine theoretische Chance auf die Meisterschaft 2009. Eigentlich müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn Jeroen das Ding nicht mit nach Hause nimmt. Aber ich glaube weiterhin an die Meisteschaft und gebe wie immer mein Bestes.

Myriam: Wenn Du den Audi R8 mit dem Porsche vergleichst, welches Auto liegt Dir mehr?

René: Ich bin noch nie mit einem Porsche auf der Nordschleife gefahren. Vom reinen Fahrzeugvergleich würde ich daher sagen, dass der R8 einfach zu fahren ist. Der Audi erledigt alles für einen – die Lenkradschaltung, das ABS und man muss kein richtiges Zwischengas geben. Grundsätzlich muss man mit dem Audi genauso kämpfen wie mit dem Porsche, da gibt es eigentlich keinen Unterschied. Die Fahrweise ist ein bisschen anders, aber am Limit fahre ich trotzdem mit beiden Autos.

Myriam: Willst Du denn mal die Nordschleife mit einem Porsche bezwingen?

René: Nein, eigentlich nicht, das reicht mir mit dem Audi, der ist schnell genug. Den ein oder andern Porsche können wir damit ja auch ärgern und mit den richtigen Fahrern auf dem Auto und ohne technische Probleme kann man auch ganz vorne landen, wie wir ja bei den letzten Rennen schon gesehen haben.

Myriam: Was hast Du bisher in der Zusammenarbeit mit Dennis Rostek gelernt?

René: Dennis versucht schon, mir gerade im Bezug auf die Nordschleife ein paar Tipps zu geben. Er ist hier schon so oft gefahren, dass ich von seiner Erfahrung profitieren kann. Gerade wenn man hier am Ring mit schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen hat, helfen einem Tipps von erfahrenen Leuten viel weiter. Dennis sagt mir dann schon mal, wo ich aufpassen soll und wo ich Gas geben kann, aber meistens tauschen wir uns gegenseitig aus. Das ist immer ein Geben und Nehmen. Gerade am Anfang hat er mir einige Kniffe beigebracht, die ich vorher noch nicht wusste.

Myriam: Sprintrennen oder Langstreckenrennen, was liegt Dir mehr?

René: Es hat beides seine Reize. Im Sprintrennen hat man natürlich mehr Zweikämpfe als beim Langstreckenrennen. Vom kämpferischen her mag ich lieber Sprintrennen, vom Fahrerischen her favorisiere ich Langstreckenrennen, da kommt man auch viel mehr zum Fahren. Bei den kurzen Rennen ist ja alles schon nach einer halben Stunde vorbei. Hier bei der VLN sitzt man zwei Stunden im Auto und kann jede Menge Cockpiterfahrung sammeln. Generell mache ich beides sehr gerne.

Myriam: Welches ist dein Lieblingsstreckenabschnitt auf der Nordschleife als Fahrer und welcher als Zuschauer?

René: Ich war noch nie als Zuschauer an der Nordschleife unterwegs, aber als Fahrer habe ich viele Lieblingsstellen, die bestimmt auch von aussen sehr interessant sind. Dazu gehören vor allem Flugplatz und Schwedenkreuz. Als Zuschauer würde mich der Pflanzgarten reizen, weil die Autos da ziemlich schnell sind.

Myriam : Wen würdest Du gerne mal als Beifahrer auf der Nordschleife mitnehmen?

René: Am liebsten jemand aus meiner Familie, das fängt bei meinem Vater an, über meine Freundin  bis hin zu meiner Mutter. Wobei meine Mutter ein bisschen ängstlich ist und ich nicht genau weiß, ob sie ins Auto steigen würde. Ich denke alle würden sich freuen, wenn sie mal eine Runde mit mir auf der Nordschleife fahren dürften.

Myriam: Du nennst auf deiner Homepage Ayrton Senna als Dein Idol. Warum er?

René: Ich hatte als Jugendlicher mein Zimmer zwar nicht mit Senna-Postern gepflastert, aber er hat trotzdem meine Kindheit geprägt. Ich habe sehr viel Formel 1 geguckt, damals war Ayrton Senna eben derjenige, der vorne war und dem ich begeistert beim Fahren zugeschaut habe. Michael Schumacher fand ich schon auch gut, aber Senna war eben zu der Zeit besser.

Myriam: Kannst Du Deinen Fahrstil mit 3 Wörtern beschreiben?

René: Präzise, ruhig und wenig Fehler.

Myriam: Mit welchem Gefährt würdest Du gerne mal eine Runde Nordschleife drehen?

a)     Bobbycar
b)     Ferngesteuertes Auto
c)     Segway

René: Ich würde das ferngesteuerte Auto nehmen, da ich vor ein paar Jahren auch so ein RC-Car zu Hause hatte, bzw. noch immer habe und damit schon die Nachbarn verrückt gemacht habe, wenn ich die Straße rauf- und runtergefahren bin. Mit einem „richtigen“ ferngesteuerten Auto, also kein Elektroauto, würde das auf der Nordschleife glaube ich richtig Laune machen.

Myriam: Bereitest Du Dich speziell auf Rennen/die Saison vor?

René: Je nach dem, was die Zeit hergibt, mache ich normale Fitness kombiniert mit Fahrrad fahren. Die hauptsächliche Vorbereitung findet im Winter statt, da ich gerade während der Saison durch VLN und Supercup sehr stark eingebunden bin.

Myriam: Dein sportliches Ziel ist die DTM, wann soll es soweit sein?

René: Dieses Jahr wird es wahrscheinlich ein bisschen eng, aber im nächsten Jahr versuche ich ein Cockpit zu kriegen. Das ist natürlich auch davon abhängig, welcher Fahrer 2010 nicht mehr bei Audi fährt, was ich an Budget mitbringen kann und wie sich die DTM weiterentwickelt.

Myriam: Rene, vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg.

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