Wolfgang Graf Berghe von Trips wäre am 4. Mai 90 Jahre alt geworden. Der 1928 in Köln geborene legendäre Rennfahrer war auch abseits der Strecke ein engagierter Motorsportler und gehörte im Jahr 1958 zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Sportfahrer Kreises. Europas größter Verein für Motorsportler, der heute seinerseits 60 Jahre besteht und rundes Jubiläum feiert, verleiht bis heute die „Graf Berghe von Trips-Medaille“ als höchste Auszeichnung für seine Mitglieder.

 

„Wolfgang Graf Berghe von Trips hat eine rasante Karriere hingelegt, die leider viel zu früh endete“, sagt DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. „Der Motorsport war für ihn eine Herzensangelegenheit und von seinem Engagement in der Nachwuchsförderung oder rund um das Thema Sicherheit profitieren wir noch heute. Im Gegensatz zu vielen anderen Rennfahrer hat er immer den Blick über den Tellerrand gewagt und verschiedene Aspekte einfach weitergedacht. Seine Tugenden haben den DSK in den Anfangsjahren geprägt und sind noch heute Grundlage für unser Handeln und Tun.“

Seine ersten Rennerfahrungen machte der auf der väterlichen Wasserburg Hemmersbach in Horrem aufgewachsene Graf 1950 mit einer 500er BMW bei Gelände- und Geschicklichkeitsfahrten. Zwei Jahre später gewann er die Goldmedaille bei der Siebengebirgsfahrt. Da die Eltern ihren Sohn lieber als Nachfolger bei der Bewirtschaftung des Familienbetriebes gesehen hätten, fuhr er ab 1954 unter dem Pseudonym Axel Linther Rennen und stieg zeitgleich auf vier Räder um. Der Durchbruch gelang ihm zusammen mit dem Wolfsburger Ingenieur Walter Hampel als Sieger der 1300er-GT-Klasse mit einem altersschwachen Porsche bei der Mille Miglia. Im gleichen Jahr wurde Graf Trips mit einem Porsche 1600 deutscher Meister in der Klasse der GT- und Seriensportwagen.

Am 10. September 1956 wurde er als erster deutscher Rennfahrer in den Ferrari-Rennstall aufgenommen. Neben Formel-1-WM-Läufen bestritt Graf Trips in den folgenden Jahren für das Cavallino Rampante zahlreiche GT-, Sportwagen- und Langstreckenrennen. Er kam auch auf Porsche, Cooper, Lotus und Stanguellini zum Einsatz. Trips war zudem immer in der Nachwuchsförderung aktiv. Er leitete Sportfahrer-Lehrgänge und äußerte sich zu Fragen der Verkehrssicherheit. In seinem Todesjahr feierte er die wichtigsten Erfolge seiner Karriere. Graf Trips siegte in Zandvoort beim Grand Prix von Holland vor seinem Teamgefährten Phil Hill. Im englischen Aintree gewann er bei Regen mit rund 45 Sekunden Vorsprung seinen zweiten Grand Prix vor Hill. Nach seinem zweiten Platz hinter Stirling Moss beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring trennte den Deutschen nur noch ein Punkt vom Weltmeistertitel.

Beim Großen Preis von Italien kam es am 10. September 1961 zur Tragödie. In der zweiten Runde kollidierten beim Anbremsen auf die berüchtigte Parabolica die Fahrzeuge von Jim Clark und Graf Trips. Dessen Ferrari schoss nach links und wurde vom Zaun zurück katapultiert. Er überschlug sich mehrfach und schleuderte den Fahrer heraus. Graf Trips war sofort tot. Mit ihm starben 15 Zuschauer. Das Rennen in Monza gewann Hill, der dadurch auch Weltmeister wurde.

Ab Samstag, 5. Mai, können Besucher des Motorsport-Erlebnismuseums „ring°werk“ am Nürburgring aus diesem Anlass eine neue Dauerausstellung erleben: Unter dem Titel „Graf Berghe von Trips – Ritter, Reiter, Rennfahrer“ gewährt der Nürburgring private Einblicke in das Leben des Grafen und zeigt zahlreiche persönliche Gegenstände, Plaketten, Pokale und Fotos des ehemaligen Formel-1-Fahrers und Ferrari-Piloten. Besonderes Highlight zur Eröffnung: Zwei weltweit einzigartige und mit Originalteilen nachgebaute Ferrari 156 „Sharknose“-Modelle, mit denen von Trips in der Formel 1 gefahren ist, sind einen Monat lang im Rahmen der neuen Ausstellung im ring°werk zu bewundern.

Text & Foto: DSK e.V.

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