Am gelungenen Debüt des ersten Rennens der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) anknüpfen – das stand bei Kappeler Motorsport (Bad Saulgau) ganz oben auf der Prioritätenliste für das zweite Rennen der Saison. Doch wie so oft im Motorsport kommt es anders als geplant: Statt Klassendominanz und fetter Punkteausbeute musste das Team einen Doppelausfall verkraften.

Im vergangenen Jahr, selbst im ersten Rennen der Saison 2012, war das Team Kappeler Motorsport Ton angebend in der Klasse SP5 der VLN. Ein Weg aufs Podium ging nur und ausschließlich über das Team aus Bad Saulgau. Beim zweiten Rennen stellte die Technik dem Team schon im Training ein paar Hürden in den Weg, die aber noch spielend genommen wurden. So kämpfte Thomas Gerling (Uchte) auf dem weißen BMW M3 mit mangelnder Haftung, Harald Hennes (Eschweiler) kam wegen einsetzendem Regen nicht recht in Fahrt und Teamchef Thomas Kappeler (Bad Saulgau) wurde immer wieder durch Unfallstellen eingebremst. Mike Jäger (Kaiserslautern) kämpfte auf dem Schwesterauto ebenfalls mit widrigen Witterungsverhältnissen und Neuzugang Mario Koch (Minden) haderte während seiner Trainingsrunden mit einem ABS-Ausfall. Die routinierten Fahrer machten das Beste aus der jeweiligen Situation und so stand der weiße BMW (# 250) auf dem ersten Startplatz der Klasse und dem 41. Gesamtrang von knapp 190 ins Training gestarteten Autos. Nur einen Hauch langsamer das blaue Schwesterauto mit der Startnummer 251: Jäger und Koch fuhren auf den zweiten Platz der Klasse und den 53. Gesamtrang trotz technischer Probleme mit dem ABS.
Harald Hennes sollte den Start auf dem BMW mit der Nummer 250 übernehmen. Doch schon auf dem Weg zur Startaufstellung begannen die Probleme: Die Lichtmaschine quittierte ihren Dienst und die Mechaniker mussten das Aggregat wechseln. Nach etwa 15 Minuten Standzeit hetzte Hennes dem enteilten Feld hinterher – etwa 1,5 Runden Rückstand hatte die Lichtmaschine dem Team eingehandelt. Hennes gab alles, wurde aber immer wieder durch Unfallstellen, havarierte Fahrzeuge und Bergetrupps eingebremst. In Runde sieben begann der Wagen instabil zu werden, das Ergebnis eines „platten“ Hinterreifens. Um den Schaden so gering wie möglich zu halten, stellte er den Wagen im Streckenabschnitt Kesselchen ab.
„Blaues Wunder“ mit gleichem Schicksal
Mike Jäger, Startfahrer auf dem blauen BMW mit der Nummer 251, erwischte es scheinbar besser. Er verteidigte seinen zweiten Platz gegen eine starke Konkurrenz und konnte drei Runden ordentlich Boden gut machen. In Runde vier setzte erneut das ABS aus und mit Bremsplatten auf der Vorderachse steuerte er die Box an, um neue Reifen montieren zu lassen. Eine weitere, schnelle Runde konnte der Routinier aus Kaiserslautern drehen, ehe erneut das System der Bremsenregelung ausfiel. Auch diesmal handelte sich Jäger Bremsplatten ein und wieder steuerte er die Box an. Nachdem neue Reifen montiert waren, sprang der BMW M3 nicht mehr an. Zunächst tippte die Crew auf defekte Zündspulen, die in Windeseile gewechselt wurden – die Startschwierigkeiten blieben. Thomas Müskens spielte sein ganzes technisches Können und seine komplette Rennsporterfahrung aus und kam dem Fehler auf die Schliche: Ein gebrochener Kipphebel im Ventiltrieb war die Ursache für das Motorversagen. Damit war auch für den zweiten BMW von Kappeler Motorsport das Rennen beendet.
Übrigens: Teamchef Thomas Kappeler folgte einer Einladung und pilotierte für acht Runden einen Aston Martin. Das Team hatte Kappeler gebeten, den Start und die folgenden Runden zu übernehmen. Der Gaststart hatte einen einfachen Grund – die Mannschaft rund um den Aston Martin wollte handfeste Aussagen zum Auto haben, um den Wagen im Detail zu verbessern.
Der nächste Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) findet am 28. April statt, die Renndistanz beträgt vier Stunden.

Fotos: Redaktionsbüro Uwe Meuren

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